Verkehr

Mythos Verkehrszunahme

Immer wieder wird behauptet, der Verkehr auf den Straßen B 62 und B 508 würde stetig zunehmen. Das ist falsch – zumindest an den allermeisten Zählpunkten zwischen Siegerland und Wittgenstein.

Straßen NRW ermittelt bislang alle fünf Jahre an ausgewählten Zählpunkten, wie viele Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind. Dabei hat sich seit dem Jahr 2000 herausgestellt, dass das Verkehrsaufkommen immer weiter abnimmt. Nur an kritischen innerörtlichen Stellen wird mancherorts etwas mehr Verkehr gezählt (z.B. innerhalb Kreuztals). Dieser resultiert aber vor allem aus Ziel- und Quellverkehr, der auch durch den Bau einer neuen Straße nicht reduziert würde.

Wer Ziel- und Quellverkehr verringern möchte, muss den Einwohner*innen ermöglichen, innerörtliche Pkw-Fahrten überflüssig werden zu lassen – zum Beispiel durch ein gut getaktetes System öffentlicher Verkehrsmittel sowie durch gut ausgebaute Fußgänger- und Fahrradwege.

Wer auf zusätzlichen Straßenbau setzt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Würde die Südumgehung Kreuztal so gebaut, wie im aktuellen Planfeststellungsbeschluss vorgesehen, würden die Kreuztaler*innen ihres einzigen, fußläufig erreichbaren Naherholungsgebietes beraubt. Dafür bekämen sie mehr Verkehr und somit auch eine stärkere Lärm- und Luftverschmutzung.

Außerdem müssen die Firmen, die entlang der B508 (z.B. Marburger Straße in Kreuztal) angesiedelt sind, ja auch weiterhin beliefert werden bzw. mit ihren Waren (und auch ihren Beschäftigten) das Unternehmensgelände verlassen können. Dieser Verkehr würde also auch künftig weiterhin auf der B508 stattfinden, sofern er nicht auf die Schiene verlagert wird.

Hier die bislang verfügbaren Zahlen an markanten Zählstellen entlang der Strecke Kreuztal – Erndtebrück: Verkehrszählung 2010-2015_Auswahl zur Route57

Auswahl relevanter Zählpunkte zwischen Siegerland und Wittgenstein

Zusammengestellt 10.03.2021 / Manfred Oerter